Es sollte untersucht werden, wie Oberstufenschueler im Rahmen von mathematischen Pruefungsaufgaben arbeiten, vor allem, wie weit bzw. in welcher Weise sie ihre Loesungen einer Ueberpruefung und eventuellen Korrektur unterziehen. Gehen alle Schueler in gleicher Weise zu Werke und ist das Verhalten des einzelnen Schuelers stabil gegenueber verschiedenen Aufgaben? Zu diesem Zweck wurden die Schueler waehrend des Loesens von Pruefungsaufgaben beobachtet und gebeten, auch ihre Nebenrechnungen und privaten Aufzeichnungen abzugeben. Einige Schueler wurden auch anschliessend gebeten, im Rahmen eines Interviews ihr Vorgehen bei der Loesung zu erlaeutern. Es zeigte sich, dass die Schueler nicht einfach von ihren mathematischen Kenntnissen Gebrauch machen, sondern dass sich das beobachtete Verhalten mit einer Verquickung mathematischen Wissens mit einem Wissen ueber die Anforderungen der Situation erklaeren lassen. Die situativen Zwaenge in Gestalt zeitlicher Begrenzung, der Notwendigkeit, eine Loesung abzuliefern und der Notwendigkeit sein Wissen und seine Faehigkeiten zu zeigen wirken bei verschiedenen Schuelern verschieden stark. Die Schueler wenden verschiedene Verfahren der Ueberpruefung an, die aber nicht auf dem abgegebenen Blatt erscheinen, sondern Teil einer « privaten Arbeit » sind. Fallstudien zu einzelnen Schuelern vermitteln genauere Einblicke. (ZDM/Mathdi)