Das Lesen von Aufgabenformulierungen wird als eine Aufgabe fuer die Schueler diskutiert, die linguistische Aspekte des Aufgabentextes ebenso umfass t wie Kenntnisse der Lesenden und die besondere Situation des Lesens. Sie muessen die Vorgabe sowie die genaue Aufgabe verstehen und versuchen, einige Textelemente zur Loesung heranzuziehen. Eine wichtige Rolle spielt der didaktische Vertrag, der z.B. die Rolle von Zeichnungen beim Loesen von Problemen betrifft und die Frage, in wie weit man sich visueller Evidenzen bedienen darf. Im Zuge eines Experiments in 5., 4. und 3. Klassen des College legte man den Schuelern neun geometrische Aufgabentexte vor und bat sie, jenen, dessen Lektuere ihnen am schwierigsten schien, fuer einen Schueler so neu zu schreiben, dass er ihn leichter lesen koennte, und jenen der ihn am wenigsten gefiel so umzuformulieren, dass er angenehmer erscheint. Da die Texte in verschiedener Weise formuliert waren, konnte man die Schueler auch bitten, die Aufgabe 2 im Stil der Aufgabe 9, die Aufgabe 2 im Stil der Aufgabe 7 usw. zu schreiben. Auss erdem wurden den Schuelern noch zwei weitere Reformulierungsaufgaben gestellt. Die theoretische Analyse der Aufgabentexte bezieht sich auf ihre geometrischen Merkmale, ihre Kohaerenz und ihr textlichen Eigenschaften, der Bericht ueber die Sicht der Schueler auf einige Auffaelligkeiten, offen gebliebene Fragen und die von den Schuelern verwendeten Darstellungsweisen. (ZDM/Mathdi)